1195 - 1466 Der Deutsche Ordensstaat

Von der Gründung des Deutschen Ordens in Akkon bis zum 2. Thorner Frieden

1095

Papst Urban II. ruft auf der Synode vom Clermont die Christenheit zur Befreiung des Heiligen Grabens Jesu in Jerusalem auf.

1190

Bei der Belagerung von Akkon im 2. Kreuzzug wird eine Hospitalbruderschaft von deutschen Kaufleuten aus Lübeck und Bremen gegründet.

1198

Die Hospitalbruderschaft wird in einen Ritterorden, den Deutschen Orden, umgewandelt.

1199

Der Papst Innozenz III. bestätigt die Gründung des Deutschen Ordens und verleiht ihm alle Rechte.

ca. 1200 Das Bistum Riga wird gegründet.
1201

Bischoff Albrecht gründet für die Christianisierung des Baltikums den Orden der Schwertbrüder.

1209

Herrmann von Salza wird zum Hochmeister des Deutschen Ordens gewählt.

1211 Friedrich II. wird Deutscher Kaiser.
1216

Hochmeister Herrmann von Salza wird Ratgeber des Deutschen Kaisers. Er wird zum gefragten Vermittler zwischen Papst und Kaiser.

Winter
1225/26

Konrad von Masowien ruft den Deutschen Orden zum Kreuzzug gegen die heidnischen Pruzzen auf. Er verspricht den Orden für die Hilfe das Kulmer Land und alle weiteren Eroberungen zum ewigen Besitz.

1226

Goldene Bulle von Rimini; Kaiser Friedrich II. bestätigt dem Deutschen Orden die Schenkung des Kulmer Landes und die zukünftigen Eroberungen in Preußen als Besitzungen, soweit diese außerhalb des Deutschen Reiches liegen.

1230

Papst Gregor IX. ruft zum Kreuzzug gegen die heidnischen Pruzzen auf.

1231

Von dem Waffenplatz Vogelstang bei Nessau an der Weichsel beginnt unter der Führung des Landes-meisters Herrmann Balk die Eroberung Preußen durch den Deutschen Orden.

1234

Papst Gregor IX. stellt das Kulmer Land und Preußen unter seine besonderen Schutz.

1236

Der Orden der Schwertbrüder erleidet eine vernichtende Niederlage in der Schlacht von Saule gegen die Litauer.

1237

Auf Drängen des Papstes werden die Reste des Schwertbruderordens mit dem Deutschen Ordens vereinigt. Die Besitzungen des Ordens werden dadurch erheblich ausgeweitet.

1240 Die Kiewer Russ wird von den Mongolen zerstört.
1241

30.000 Mongolen überqueren die zugefrorene Weichsel um in Polen und Ungarn einzufallen.

1242

Schlacht auf dem Eise des Peipussees; Der Deutsche Orden unterliegt einem Aufgebot des russischen Großfürsten Alexander Newski. Das weitere Vor-dringen des Ordens nach Osten ist damit gestoppt.

1283

Die Unterwerfung der heidnischen Pruzzen durch den Deutschen Orden ist abgeschlossen. Durch die Ansiedlung von deutschen Bauern aus allen Teilen Deutschlands und der Vermischung mit den ein-heimischen Pruzzen entsteht ein neuer deutscher Stamm, die Ostpreußen.

1291

Die Sarazenen erobern Akkon, die Christenheit verliert ihren letzten Stützpunk im Heiligen Land

1309

Der Hochmeister des Ordens verlegt seine Residenz von Venedig auf die Marienburg an der Nogat.

1342 Der Gründer Litauens Gedymins stirbt.
1343 Frieden von Kalisch; Polen verzichtet endgültig auf das Kulmer Land und auf Pommerellen.
1382

Der König Ludwig von Ungarn und Polen stirbt. Die Union von Ungarn und Polen wird aufgelöst.

 

Großfürst Jagal von Litauen tritt das westliche Samaiten an den Deutschen Orden ab.

1386

Der litauische Großfürst Jagiello tritt mit seinem Volk zum Christentum über und heiratet die polnischen Thronerbin Hedwig (Jadwiga). Polen und Litauen werden in Personalunion vereinigt. Polen-Litauen steigt zu einer Großmacht auf. Die Nachkommen Jagiellos begründen die Dynastie der  Jagiellonen, welche bis 1572 herrscht.

1398

Der Deutsche Orden gewinnt die Insel Bornhold als Handelsstützpunkt.

1398

Im Vertrag von Sallinwerder wird dem Orden der Besitz Samaiten bestätigt. Der Orden seinerseits verzichtet auf Nowgorod.

1401

Die Häuptlinge der Samaiten werden auf der Marien-burg durch die Ordensgeistlichen getauft.

1402

Die Neumark wird von Brandenburg als Pfand an den Orden abgetreten. Es entsteht zum ersten Mal eine Landverbindung zwischen dem Ordensstaat und dem Deutschen Reich.

1403

Wladislaus Jagiello erwirkt beim Papste Bonifaz IX. eine Bulle durch, welche dem Orden fortan, unter Androhung des großen Kirchenbannes, Kreuzzüge gegen das christliche Litauen verbietet.

1407

Ulrich von Jungingen wird zum Hochmeister des Deutschen Ordens gewählt.

1404

Der Vertrag von Salinenwerder wird erneuert, der König von Polen-Litauen bestätigt die Abtretung Samaiten an den Deutschen Orden.

1409

Die Einwohner Samaiten erheben sich gegen die Herrschaft des Ordens. Die Aufständischen werden von Litauen unterstützt.

1409

Der Hochmeisters des Ordens, Ulrich von Jungingen, sendet dem polnischen König am 6. August 1409 einen „Absagebrief“ (Kriegserklärung).

1410

Schlacht bei Tannenberg; Das Ordensherr unterliegt der vereinigten Schreitmacht der Polen-Litauens.

 

Heinrich von Plauen organisiert die Verteidigung der Marienburg. Nach zweimonatiger Belagerung muss der polnische König aufgeben. Der Effekt des Sieges von Tannenberg verfliegt schnell.

1411

1. Frieden von Thorn; Der Ordensstaat wird gezwungen Samaiten, das Herzogtum Dobrzyn (rechts der Weichsel) und das Land Zakrze abzutreten. Außerdem muss der Orden 100.000 Stock böhmische Groschen, in vier Raten, zahlen um die Gefangenen aus diesem Krieg auszulösen.

 

Die großen Zahlungen an Polen-Litauen führen zu einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage im Ordensland. Außerdem fordern Adel und Stände ein Mitspracherecht in Politik, Justiz und Verwaltung. Der Hochmeister lehnt diese Forderungen ab, dies führt zu einer innenpolitischen Krise im Land.

1440

In Marienwerder schließen sich 53 Adlige und 19 Städte zum "Bund vor Gewalt " zusammen. In der  Bundesakte wird eine Mitwirkung des Adels und der Städte in der Rechtssprechung gefordert.

 

Der Orden lehnte die Bund und seine Forderungen ab. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen erklärte der Papst und später der Deutschen Kaiser den Bund für aufgelöst.

1454

Der Preußische Bund, unter Führung des Herzogs von Baysen, kündigt dem Hochmeister den Gehorsam und verbündet sich mit Polen-Litauen. In den folgenden Krieg verliert der Deutsche Orden fast alle Burgen.

1454

Schlacht bei Konitz, Während der Belagerung der Marienburg durch den Preußischen Bund griff der Polnische König Kasimir VI in den Krieg zu Gunsten des Preußischen Bundes ein. König Kasimir verfügt über ein Herr von 20.000 Mann, das Herr des Orden besteht aus 9.000 böhmischen Söldner zur Besatzung der Burg und Stadt Konitz. Der Orden siegt trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit.

1466

2. Frieden von Thorn; Nach dem Krieg mit dem Preußischen Bund ist der Ordensstaat total erschöpft. Die preußischen Stände suchen die Nähe zu Polen. Der deutsche Orden verliert den größten Teil seiner Gebiete. Der Hochmeister wird für das verbliebene Land zum polnischen Fürsten, und soll dem polnischen König einen persönlichen Eid leisten.

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